Erweiterungen von Microsoft-365-Produkten werden laut Microsoft zukünftig unter dem Namen “Teams Apps” eingeordnet. Dies betrifft auch Erweiterungen, die außerhalb von Teams leben. Somit sind auch Office-Add-Ins betroffen, deren Entwicklung exemplarisch in einem vorherigen Blogbeitrag
veranschaulicht wurde. Die Entwicklung der Microsoft-365-Erweiterungen kann somit fortan mit dem Teams-Toolkit erfolgen. Welche Änderungen sich dadurch ergeben, wird nachfolgend beleuchtet.
Das Teams-Toolkit
ist eine praktische Lösung, um bei der Entwicklung und Integration von Anwendungen für Microsoft Teams zu unterstützen. Es bietet eine Vielzahl von Werkzeugen und Vorlagen, um die Produktivität während des Entwicklungsprozesses zu steigern.
Im erwähnten Blogbeitrag
wurden verschiedene Entwicklungswerkzeuge für die Erweiterung von Microsoft Office vorgestellt. Nun werden diese Werkzeuge schrittweise mit dem Teams-Toolkit erweitert. Die aktuelle Version 5 des Toolkits ermöglicht die Entwicklung von Outlook-Add-Ins für Windows. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass sich diese Funktion noch in der Preview befindet und nicht für den produktiven Einsatz genutzt werden sollte.
Das Unified Manifest
Mit der Entwicklung von Outlook-Add-Ins über das Teams-Toolkit wird nun auch das Unified Manifest eingeführt. Bisher wurde für Erweiterungen in Office ein XML-Manifest verwendet, das je nach Anwendung oder Anwendungsfall unterschiedlich aussehen konnte. Es gab somit mehrere Definitionen für ein gültiges Manifest. Durch das Unified Manifest, das im Teams-Toolkit genutzt wird, existiert nur noch eine einzige Definition
. Dieses einheitliche Manifest, welches nun im JSON-Format verfügbar ist, bringt deutliche Verbesserungen bei der Installation mit sich, da sich mehrere Erweiterungen ein Manifest teilen können. Dies trägt somit auch zu einer verbesserten Konsistenz und Verwaltung der Erweiterungen bei.
Das XML-Manifest bestehender Office-Add-Ins kann in das JSON-Format des Unified Manifest migriert werden. Diese Migration ist entweder über das Teams-Toolkit oder mithilfe eines Kommandozeilenprogramms möglich. Eine Anleitung von Microsoft zur Durchführung der Migration ist hier
verfügbar.
Exemplarisches Outlook-Add-In
Zur Veranschaulichung des neuen Manifests mit dem Teams-Toolkit ist im folgenden Beispiel eine Projektmappe aufgebaut. Diese beinhaltet ein Outlook-Add-In (Ordner „add-in“) sowie ein Teams-Tab (Ordner „tab“).
Die Konfiguration für diese beiden Erweiterungen befindet sich gemeinsam im Ordner „appPackage“ in einer einzigen Manifest-Datei „manifest.json“. Diese stellt das neue Unified Manifest dar und zeigt im Array-Block „extensions“, dass mehrere Erweiterungen innerhalb eines Manifests definiert werden können.
{
"$schema": "https://raw.githubusercontent.com/OfficeDev/microsoft-teams-app-schema/preview/DevPreview/MicrosoftTeams.schema.json",
"manifestVersion": "devPreview",
"version": "1.0.0",
"id": "${{APP_ID}}",
"packageName": "io.schnurr.demo.teamstoolkit",
[...]
"configurableTabs": [ ... ],
"staticTabs": [ ... ],
[...]
"extensions": [
{
"requirements": {
"scopes": [
"mail"
],
"capabilities": [
{
"name": "Mailbox",
"minVersion": "1.3"
}
]
},
"runtimes": [ ... ],
"ribbons": [
{
"contexts": [
"mailRead"
],
[ ... ],
}
]
}
]
}
Mit dieser Konfiguration im Unified Manifest ist es nun möglich, die beiden Erweiterungen aus der Projektmappe bereitzustellen.
Fazit
Die Integration von Outlook-Add-Ins in das Teams-Toolkit und die Nutzung des Unified Manifest sind bedeutende Neuerungen, die die Vereinheitlichung und Standardisierung in Microsoft 365 vorantreiben. Diese Entwicklungen versprechen auch in Zukunft weitere Vorteile. Das Teams-Toolkit wächst kontinuierlich und wird mit der zukünftigen Unterstützung weiterer Office-Produkte zu einem umfassenden Werkzeug für die Entwicklung von Microsoft 365 heranreifen.
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