Logic Apps: Consumption vs. Standard

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Mit den Logic Apps bietet Microsoft eine Serverless-Low-Code-Plattform, mit der schnell und einfach Enterprise-Business-Prozesse abgebildet und implementiert werden können. Durch viele Standardkonnektoren, der visuellen Darstellung und Erweiterung um eigene Konnektoren können sowohl simple, wie komplexere Prozesse umgesetzt werden.

Nun hat Microsoft neben der Variante “Consumption” auch eine neue, die sogenannte “Standard” veröffentlicht. Da mich die Logic Apps in der Consumption-Variante bereits schon länger begleiten, bin ich natürlich auf die Verbesserungen und Unterschiede zwischen Consumption und Standard gespannt. Und genau darum geht es in diesem Beitrag: Ich möchte einen Überblick über die Logic App Standard und die Unterschiede zu Consumption geben.

Wird ein neuer Standard gesetzt?

Wenn man eine neue Logic App erstellen möchte, hat man beim Plan nun die Auswahl zwischen Consumption und Standard. Dabei wird der Consumption-Plan keineswegs als deprecated gekennzeichnet o.ä., vielmehr versteht sich der neue Standard-Plan als Ergänzung zum bestehenden Consumption-Plan.

azure-create-logicapp

Bei der Auswahl des Standard-Plans wird ein URL-Name für die Logic App benötigt - ähnlich zur Azure Function.

azure-logicapp-url

Und genau hier liegt bereits der erste Unterschied. Die Logic Apps Standard stellen nicht einen einzelnen Workflow bereit, sondern ähnlich zu den Azure Functions einen (Workflow) Service-Plan und darin wiederum die eigentliche Logic App Standard mit mehreren Workflows. Die Logic App Standards basieren auf der Function Runtime.

Zusätzlich befinden sich einige Properties direkt in der Logic App Standard, hierzu gehören die Configuration (App Settings), Parameter und Connections.

logicapp-setup

Die Worfklows teilen sich die Ressourcen und somit auch die Rechenleistung des gemeinsamen Workflow-Service-Plans.

Standard-Workflows: Stateful und Stateless

Beim Erstellen eines Workflows gibt es die Auswahl zwischen Stateful und Stateless:

  • Stateful: Der Stateful-Workflow bildet grundsätzlich einen asynchronen Workflow ab. Die Besonderheit hierbei besteht darin, dass die Inhalte eines Laufs extern in einem Speicher gesichert werden. Hierdurch werden Zustände dauerhaft persistiert abgelegt, was bei einem Ausfall von Vorteil ist oder wenn man einen Lauf erneut ausführen (Resubmit) möchte.
  • Stateless: Dieser Workflow eignet sich für kurzlaufende Workflows (ca. 5 Minuten). Die Informationen eines Laufs werden “In Memory” gehalten. Somit eignet sich diese Art von Workflow z.B. für die Weiterleitung von Events und (Vor-) Verarbeitung dieser. Diese Worfklows können auch nur synchron ausgeführt werden.

Somit sind Stateful-Workflows einfach ausgedrückt das Äquivalent zu den Logic Apps Consumption.

Kosten und Hosting Logic App Consumption und Standard

Bei der Logic App Consumption wird jeder Aufruf auf einzelne Konnektoren in Rechnung gestellt. Bei der Standard-Variante ist es ein Workflow-Service-Plan. Somit kann hier auch nicht pauschal auf die neue Standard-Variante verwiesen werden, wenn beispielsweise nur einige wenige Workflows erstellt werden sollen.

Neben der Bereitstellung der Logic App Standard in Azure kann diese auch als Docker-Container bei (fast) jedem Cloud-Anbieter bereitgestellt werden.

Entwicklung Logic Apps mit Visual Studio

Sowohl Logic Apps Consumption als auch Standard können jeweils im Azure-Portal entwickelt werden. Als Entwicklungsumgebung kann für Consumption Visual Studio (2019) verwendet werden. Visual Studio setzt hierbei auf eine Extension. Allerdings unterstütz Visual Studio 2022 keine Entwicklung für Logic Apps (allgemein), da es eine solche Extension dort nicht gibt.

Für die Logic App Standard kann zusätzlich Visual Studio Code verwendet werden. Damit können die Standard-Workflows grundsätzlich auch lokal ausgeführt und getestet werden.

Was verwende ich wann?

Wann verwende ich Consumption? Wann verwende ich Standard?

Zum Schluss stellt man sich natürlich die Frage: Was nehme ich nun? Die Antwort lautet wie so oft: Es kommt drauf an.

Wenn man neu in der Entwicklung von Logic Apps ist und erst einmal simpel starten möchte, eignet sich der Start mit der Consumption-Variante.

Bei der Verwendung einer Logic App Standard muss immer betrachtet werden, dass der Service-Plan konstante Kosten verursacht. Wenn man also nur wenige Workflows plant und diese zusätzlich auch selten ausgeführt werden, eignet sich auch hier die Consumption-Variante.

Es empfiehlt sich hier wie gesagt, klein zu starten (Consumption). Wenn im weiteren Verlauf festgestellt wird, dass deutlich mehr Workflows und Ausführungen die Folge sind, können diese auch in eine Standard-Logic-App übertragen werden.

Nur die Logic App Standards unterstützen VNets. Wenn man also auf virtuelle Netzwerke und private Endpunkte angewiesen ist, muss zwangsläufig die Standard-Variante ausgewählt werden.

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